Sanierung Stadthalle Klagenfurt
Anerkennungen zum Kärntner Landesbaupreis 2024Architektur: Architektur Consult ZT GmbH
Bauherr: Klagenfurter Messe Betriebsgesellschaft mbH
Jurybegründung
Umbauen, Anpassen, Wiederverwenden – diese Formen der Architektur sind so alt wie die Architektur selbst. Erst mit der Industrialisierung der Bauwirtschaft und den Errungenschaften der Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts versank die Architektur des Umbauens für Jahrzehnte in der Bedeutungslosigkeit. Abriss und Neubeu waren die erste Wahl, Erhalt und Umbau nur die zweite. Heute haben sich die Vorzeichen geändert, und es findet ein Paradigmenwechsel statt. Selbst unspektakuläre Nachkriegsbauten, wie etwa die Klagenfurter Stadthallen, werden nicht reflexhaft abgerissen, sondern bekommen eine zweite Chance.
In der inneren Peripherie Klagenfurts, zwischen Bahnhof und Innerer Stadt, gruppieren sich großformatige Volumen zur Messe Klagenfurt, umgeben von Parkplätzen und Wohnbauten – eine urbane Alltagsszene. Eines dieser Volumen, die ehemalige Stadthalle Klagenfurt, wurde nun hochfrisiert: die Heimstätte des EC KAC (Eishockey-Club des Klagenfurter Athletiksport-Clubs) wurde von einer Messehalle – die als provisorische Eishalle genutzt wurde – in eine zeitgemäße Eissportarena transformiert.
Der Bestand wurde bis auf die statisch tragende Struktur von allen Einbauten befreit, wodurch die Möglichkeit einer Neustrukturierung der Halle möglich wurde. Es ging darum bessere Sichtverhältnisse für die ZuschauerInnen zu schaffen und darum neue technische und mediale Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen. Die Tribünen im Erdgeschoß sind massive Stahlbeton-Fertigteiltribünen, die Oberrangtribünen sind aufgrund der statischen Tragfähigkeit des Bestandes als Stahlskelettbau ausgeführt. Ein sachliche, ruhige und eisgraue Atmosphäre rahmt das schnelle, aufgeregte und bunte Eishockey-Spiel. Diese Selbstverständlichkeit setzt sich auch im äußeren Erscheinungsbild fort: Die Halle wurde thermisch verbessert und mit einer silbernen Metallfassade verkleidet, man könnte meinen sie ist zu einem Kühlgerät geworden mit Spuren der Vergangenheit: links vom Eingang finden sich drei in eine Glasbausteinwand integrierte Kassenschalter der 1950-er Jahre.
Um der Halle einen Vorplatz – und auch ein Gesicht – zu geben, wurde ein weit ausladendes Dach errichtet, darauf der Schriftzug: HEIDI HORTEN ARENA, Horten war beständige Förderin des EC KAC. Die neue, alte Halle verfügt über eine Kapazität für rund 4.500 Besucher, die Investitionssumme beträgt ca. 8,7 Millionen Euro.