Gemeinschaftshaus Tratten - Kärntens beste Bauten

Gemeinschaftshaus Tratten

Anerkennungen zum Kärntner Landesbaupreis 2024

Architektur: Hohengasser Wirnsberger Architekten
Bauherr: Gemeinde St. Stefan im Gailtal


Fotos © Hohengasser Wirnsberger Architekten)
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Jurybegründung

Das multifunktionale Gebäude, das die Freiwillige Feuerwehr und den Gemeinschaftsraum beherbergt, befindet sich im Herzen des Dorfes in der Nähe der Kirche und ist zu einem wichtigen Mittelpunkt für die örtliche Gemeinschaft geworden. Es ist im Maßstab des Dorfes zwischen den Nachbarhäusern platziert und passt sich dem leicht geneigten Gelände an. Der Längsgrundriss folgt der Typologie der örtlichen Nebengebäude, ebenso wie die Wahl von Holz als vorherrschendem Baumaterial in diesem Teil Österreichs.

Der Grundriss ist klar gestaltet, mit zwei Eingängen, die vom gepflasterten Bereich vor dem Eingang führen, einer zur Feuerwehrwache, der andere zum Gemeinschaftsraum, der unabhängig vom Rest des Gebäudes genutzt werden kann. Der zentrale Raum, der für verschiedene Zwecke genutzt werden kann, von Chorproben über Workshops bis hin zu Jugendaktivitäten, ist ein luftiger und heller Raum. Auf zwei Seiten, dem Eingang und der Seite, die sich zum Rasen hin öffnet, ist er offen mit Panoramafenstern, die den Raum mit der Natur und der Kirche in der Nähe verbinden. Der Innenbereich besteht vollständig aus Holz, von der tragenden Struktur über die Wand- und Bodenbeläge, die Fensterrahmen bis hin zur Inneneinrichtung, was dem Raum ein angenehmes, einheitliches Gefühl verleiht. Dieser Raum ist der repräsentative Raum des Gebäudes, die anderen sind zweckmäßig und durchdacht und funktional gestaltet. Die Bereiche der Feuerwache, von den Unterkünften der Feuerwehrleute bis zur Garage für Feuerwehrfahrzeuge, werden durch ein Oberlicht unter den Räumen beleuchtet, da eine große Menge an Feuerwehrausrüstung gelagert werden muss. Ein weiteres interessantes Element ist der hohe Lagerbereich an der Rückseite des Gebäudes, der durch Holzpaneele auf Schienen abgeschlossen ist, die über die gesamte Länge der Fassade bis zum Giebel verlaufen. Das mit grauen Ziegeln gedeckte Satteldach und die mit Holzlatten verkleideten Dachstühle stammen aus der traditionellen Architektur. Die Dachtraufen sind über den beiden Eingängen breiter, um Besucher bei schlechtem Wetter zu schützen. Auf der Südseite sind Photovoltaikpaneele installiert, um die Energieautarkie des Gebäudes zu gewährleisten.

Das Gebäude ist ein Beispiel für hochwertige Architektur auf dem Land, die nicht hervorstechen und den örtlichen Kontext erdrücken will, den Bewohnern aber gleichzeitig gut gestaltete Räume für ihre Aktivitäten bietet. In seinem Konzept und seinem architektonischen Ausdruck respektiert es seine Umgebung, Traditionen und Gemeinschaft.

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